Wie entstand die Instagram-Stories-Reportage zum 25. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen? Ein Rückblick und Learnings aus dem Entstehungsprozess einer Instagram Story über ein sensibles Thema.
Solingen, 29. Mai 1993. Rechtsradikale zünden das Haus der türkischstämmigen Familie Genç an. Mitten im Verbreitungsgebiet der Rheinischen Post. 25 Jahre später ist der Brandanschlag von Solingen – neben Mölln, Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen – ein Symbol für Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass in Deutschland geworden.
Vor 25 Jahren wurde in #Solingen ein Brandanschlag auf die türkischstämmige Familie Genç verübt. Wir sind vor Ort und berichten live @Instagram von den Gedenkveranstaltungen. #Solingen1993 #InstagramStories https://t.co/HuqWfMlzfw
— Rheinische Post (@rponline) May 29, 2018
In diesem Jahr steht das Gedenken in der Stadt des Brandanschlags aber nicht nur wegen der vielen Gedenkveranstaltungen im Fokus der Öffentlichkeit. Auch der angekündigte Besuch des türkischen Außenministers sorgt für Diskussionen. Alles in allem sind die Veranstaltungen rund um den Gedenktag in Solingen ein guter Anlass für eine aufwendige Instagram Story zu #Solingen1993.
Neben der Reportage vor Ort, war mir die Abbildung der umfangreichen Berichterstattung in der Rheinischen Post und die Hintergründe des Ereignisses wichtig. Der persönliche Rückblick des Solinger Kollegen Uwe Vetter, der damals selbst vor Ort war und berichtete, passte ebenso gut wie ein Interview mit Mevlüde Genç. Beide Artikel sind in der Story prominent platziert und verlinkt. Besonders freue ich mich über die historischen Zeitungsseiten, die mir extra für dieses Story aus dem Archiv der Rheinischen Post besorgt wurden.
Einen Tag vor den Ereignissen bin ich ein erstes Mal nach Solingen gefahren, um den Ort des damaligen Geschehens in seinem normalen Zustand zu dokumentieren. Das Foto habe ich für die Gegenüberstellung gestern – heute als Einstieg für die Instagram Story verwendet. Beide Fotos sind auch in den Cross-Promotion-Posts im Instagram-Newsfeed, auf Twitter und Facebook zu sehen.
Am 29. Mai 2018 haben ich alle Ereignisse live dokumentiert. Das Equipment dafür: iPhone X plus Powerbank und eine Canon 6D Mark II – mit der ich die hochformatigen Fotos unmittelbar aus der Kamera aufs iPhone geschickt und gepostet habe. Diese Kombination aus Smartphone und Kamera mit WiFi-Modul hat sich an diesem sehr Tag bewährt.
Ein Foto hat es sogar als Aufmacher @rponline geschafft! ?? pic.twitter.com/utQjLYJux6
— Mathias Schumacher (@matschbild) May 29, 2018
Größere Zwischenfälle blieben an diesem Tag glücklicherweise aus. Leider musste die zentrale Gedenkfeier am Mildred-Scheel-Berufskolleg wegen eines Unwetters vorzeitig beendet werden. Trotzdem verharrten viele Anwesenden noch für eine Schweigeminute – ein beeindruckender Moment. Die Gedenkveranstaltung an dem Platz, wo einmal das Haus der Familie Genç, fand schließlich doch statt. Dort entstand auch das Foto von Mevlüde Genç, das fast am selben Standpunkt fotografiert wurde wie das erste Foto von dpa-Fotograf Roland Scheidemann 25 Jahre zuvor.
Die Instagram-Stories-Reportage könnt gibt es in den Highlights @rheinischepost auf Instagram: