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Ist Olaf Scholz jetzt der Meme-Kanzler?

Ein Selbstläufer – höhöhö – war das Foto des Bundeskanzlers mit Augenklappe und Meme-Aufruf. Olaf Scholz und sein Kommunikationsteam haben aus dem Jogging-Unfall eines Politikers nahezu das Maximum an politischer Social Media-Kommunikation herausgeholt.

ℹ️ Am 4. September 2023 postet die Instagram-Accounts @bundeskanzler und @olafscholz und der Twitter/X-Account @bundeskanzler ein Foto von Olaf Scholz mit Augenklappe und Schürfwunden im Gesicht. Dazu jeweils der Text: „Wer den Schaden hat… Bin gespannt auf die Memes. Danke für die guten Wünsche, sieht schlimmer aus, als es ist!“

Die Proaktivität der Kommunikation ist hier entscheidend:

🚀 Bilder mit Augenklappe des Bundeskanzlers hätte es sowieso gegeben. Durch die Verbreitung eines „offiziellen Augenklappen-Fotos“ kam man dem Ganzen zuvor und kontrollierte die Verbreitung aktiv.

🚀 Dass Fotos des Bundeskanzlers mit Augenklappe zu Memes werden, ist ein no brainer. Das Ganze aber noch aktiv anzustoßen und das Foto offiziell und quasi „im Namen des Bundeskanzlers“ und mit Augenzwinkern – hehehe – zum Abschuss freizugeben, das ist großer (Kommunikations-)Sport.

📸 Laut Fotograf Steffen Kugler hat der angesetzte Fototermin mit Scholz am Montagmorgen nur 5 Minuten gedauert*. Und: Er war geplant. Es war ein Meme-Fototermin im Bundeskanzleramt. *micdrop*

📊 Und die Zahlen?

Instagram: Über 140.000 likes und knapp 10.000 Kommentare + geteilte Beträge in Stories etc.
Twitter/X: 8,6 Millionen Impressions, knapp 50.000 likes, knapp 4000 Zitate und ähnlich viele Reposts
Memes: unzählbar

Während US-Präsident Barack Obama als erster Social-Media-Präsident bezeichnet werden kann und sein Nachfolger Donald Trump via Twitter nahezu regiert hat, kann hat Olaf Scholz nun die Möglichkeit als Meme-Kanzler in die digitalen Geschichtsbücher einzugehen.

Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat diese Woche alles richtig gemacht und wahrscheinlich politische Meme-Kommunikation durchgespielt.

Dieser Text erschien zu erst auf LinkedIn. Hier geht’s zum Original-Post.